Die "Schutzmaßnahmen-Übersicht" (siehe Bildschirmfoto), welche man wahlweise über das Hauptmenü oder die Eingabe von "about:protections" in die Adresszeile erreicht, informiert über den Tracking-Schutz, Datenlecks und gibt Zugriff auf die Passwortverwaltung. Hier kann man auch sehen, ob ein gespeichertes Passwort von einem Datenleck betroffen ist. Die unsicheren TLS-Versionen 1.0 und 1.1 wurden deaktiviert. Zur verschlüsselten Übertragung von Webseiten muss der Server nun mindestens die TLS-Version 1.2 unterstützen. Wenn man WebRTC-Anrufe über den Firefox führt, wird man nun nicht mehr vom Bildschirmschoner unterbrochen und das Kontextmenü kann neuerdings nicht nur mehrere Tabs auf einen Schlag schließen, sondern dies auch wieder rückgängig machen.

Um unnötige Neuinstallationen aufgrund von Profilproblemen zu vermeiden, wurde dem Uninstaller eine Schaltfläche zur Bereinigung des Profils hinzugefügt. Bei einer solchen Bereinigung wird das Profil des Benutzers auf seinen Ausgangsstatus zurückgesetzt, ohne dass die im Profil gespeicherten Lesezeichen und Passwörter angetastet werden. Man findet diese Bereinigung auch nach der Eingabe von "about:support" in die Adresszeile, doch viele Benutzer wissen das nicht. Zudem ist die neue Schaltfläche hilfreich, wenn der Firefox aufgrund von Profilfehlern nicht mehr starten kann. Die JavaScript-Engine SpiderMonkey hat eine neue RegExp-Engine erhalten. Über diese können Entwickler das dotAll-Flag, Unicode-Escape-Sequenzen, Lookbehind-Referenzen und named Captures beim Arbeiten mit regulären Ausdrücken verwenden.
Windows-Nutzer, in deren System eine Grafiklösung von Intel steckt, nutzen ab sofort den neuen Compositor WebRender. WebRender wurde in Mozillas Programmiersprache Rust entwickelt und setzt viel stärker auf den Grafikprozessor, was in erster Linie Geschwindigkeitsvorteile bringt, aber auch die Akku-Laufzeit verlängern kann. Unter Linux benötigt der Firefox ab der Version 78.0 mindestens GNU libc 2.17, libstdc++ 4.8.1 und GTK+ 3.14 zum Funktionieren. Es handelt sich zudem um das letzte größere Update für macOS 10.9, 10.10 und 10.11. Da der Firefox 78 auch als ESR-Variante mit längerem Support-Zeitraum erschienen ist, erhalten die betroffenen Versionen von macOS noch eine Galgenfrist für das kommende Jahr.
Damit bleiben noch die Sicherheitskorrekturen, von denen es diesmal 13 gab. Sieben kümmern sich um hochgefährliche Schwachstellen, vier um mittelschwere Fehler und zwei um vergleichsweise harmlose Bugs. Neben den intern gefundenen Speicherfehlern (CVE-2020-12426), die Mozilla wie üblich zu einem Eintrag zusammengefasst hat, handelt es sich bei den schweren Sicherheitslücken in erster Linie um Zugriffe auf bereits gelöschte Objekte (CVE-2020-12416, CVE-2020-12419 und CVE-2020-12420). Erwähnenswert ist zudem CVE-2020-12415, eine Möglichkeit den AppCache durch einen Schrägstrich (%2F) in einer Manifest-URL zu vergiften.
Download: