Vor zwei Wochen schien sich die Lage bei NVIDIA etwas zu entspannen, doch am heutigen Morgen sieht es abermals sehr finster aus:
- Das Flaggschiff GeForce RTX 3090 war mit einer Preisempfehlung von 1.499 Euro in die See gestochen, doch zwischenzeitlich wurden für lagernde Exemplare 2.000 bis 3.000 Euro verlangt. Vor 14 Tagen konnte man eine in Deutschland lagernde GeForce RTX 3090 ab 1.629,00 Euro bekommen, heute muss man mindestens 1.729 Euro auf den Tisch legen. Damit liegt der günstigste Straßenpreis nochmals um 230 Euro über der selbst schon deftigen Preisempfehlung seitens NVIDIA und die meisten Anbieter schlagen sogar ganz locker 300 Euro auf.
- Schon vor zwei Wochen war die aus der Perspektive des Preis-Leistungs-Verhältnisses besonders attraktive GeForce RTX 3080 unser Sorgenkind: NVIDIA schlägt für diese Baureihe Verkaufspreise von 699 Euro vor, doch der Handel nahm mindestens 866,33 Euro. Heute haben nur zwei Händler entsprechende Karten auf Lager und das günstigste Angebot liegt bei völlig unverschämten 1.099 Euro - 400 Euro über NVIDIAs Preisempfehlung.
- Das Einstiegsmodell GeForce RTX 3070 lockt mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 499 Euro, doch schon vor zwei Wochen war keine sofort verfügbare Karte für weniger als 635,00 Euro zu haben. Inzwischen ist deutschlandweit gar keine GeForce RTX 3070 mehr auf Lager und für "kurzfristig verfügbare" Exemplare werden 899 Euro in Rechnung gestellt. Auch hier sehen wir somit einen Aufschlag von 400 Euro - und das für eine Karte mit gerade einmal 8 GiB Grafikspeicher!
Extrem kurios: Der eBay-Verkäufer piet-stevenmelcher bietet Bilder einer Radeon RX 6800 XT im Sofort-Kauf für 649 Euro an. Im Begleittext weist der Anbieter ausdrücklich und in fetter Schrift auf diesen Umstand hin. Weiter schreibt er: "Dieses Angebot richtet sich gegen Scalper, automatisierte Kaufprogramme und Bots! Wenn Sie ein Mensch sind, bieten oder kaufen Sie hier nicht, außer sie wollen ein Bild der Grafikkarte erhalten." Weiterhin nennt piet-stevenmelcher AMDs Preisempfehlung für die echten Grafikkarten und stellt damit die Abzocker an den Pranger.
AMDs Lieferprobleme überschatten zudem seit Wochen die Markteinführung der Zen-3-Prozessoren (Ryzen 9 5950X, Ryzen 9 5900X, Ryzen 7 5800X und Ryzen 5 5600X). Eigentlich hatte man den offiziellen Verkaufsstart auf den 5. November 2020 terminiert, doch im Handel sind immer nur eine handvoll CPUs zu finden. Aktuell ist keines der vier Modelle bei deutschen Händlern auf Lager und nur der Ryzen 5 5600X und der Ryzen 9 5900X werden als kurzfristig lieferbar geführt. Mit 622,22 (Preisempfehlung: 299 US-Dollar) und 999,99 Euro (Preisempfehlung: 549 US-Dollar) werden leider auch hier Mondpreise verlangt.