Vielmehr geht es darum, die bestmögliche Kombination von CPU und Grafikkarte für die eigene Spiele-Bibliothek und das eigene Budget zu finden. Und genau hierbei soll dieser Ratgeber helfen.
- Ausgangspunkt sollten immer die Spiele sein, also sollte erst einmal auflisten, welche aktuellen Titel man unbedingt spielen möchte.
- Anhand der Spiele ist zu klären, ob Grafiklösungen von AMD oder NVIDIA die bessere Wahl sind. Wenn ein Spiel NVIDIA bevorzugt und dort sagen wir mal 20 Prozent schneller läuft, müsste man bei AMD ein paar Hundert Euro in eine schnellere Grafikkarte stecken, um dies auszugleichen - natürlich auf Kosten des Stromverbrauchs. Bei anderen Spielen hat AMD Vorteile, daher erst die Spieleliste erstellen.
- Dann legt man das Budget für die Grafikkarte fest. Grafikkarten sind nach wie vor sehr teuer, also ist diese Komponente finanziell kritisch.
- Nun gleicht man ab, ob für das geplante Budget die gewünschten Auflösungen mit den ausgewählten Spielen möglich sind. Wenn man sich 4K wünscht und nur FHD bezahlen kann, muss man entweder länger sparen oder Abstriche in Kauf nehmen.
- Steht die Grafikkarte fest, muss man die CPU ausreichend dimensionieren, damit der Prozessor die Grafikkarte nicht ausbremst. Die meisten Spiele profitieren nicht von mehr als acht Kernen, daher kann ein höher getakteter 6-Kerner die bessere Wahl sein. In der Regel drehen die CPU-Hersteller bei den preiswerteren Modellen auch die Taktrate herunter, weshalb mehr Kerne oft auch mehr Takt bedeuten. Viele Spiele benötigen nicht viel CPU-Leistung, doch es gibt Ausnahmen. Es gibt Spiele, die mehr Kerne nutzen können, und Spiele, die von mehr Cache profitieren, und Spiele, die AMD oder Intel bevorzugen. Also auch hier die Spieleliste nach unerwarteten Ausreißern absuchen.
- Zuletzt 16 GiB RAM mit möglichst hoher Taktung und niedrigen Latenzen. Man kann ruhig innerhalb der JEDEC-Spezifikationen bleiben. Übertakter-Speicher bringt eventuell mehr Leistung, eventuell aber auch mehr Probleme.
Bei seiner Grafikkarten-Baureihe RX 6000 hat AMD die Zahl der PCIe-Lanes beschnitten. Solange diese Grafikkarten über PCIe 4.0 betrieben werden, reicht die Bandbreite aus. Beherrscht der Prozessor allerdings nur PCIe 3.0, wird die Grafikkarte stark ausgebremst. Folgende Modelle sind betroffen:
- AMD Radeon RX 6400 ab 170 EUR: Nur 64 Bit Speicheranbindung, nur 4 GiB Speicher, nur vier PCIe-Lanes.
- AMD Radeon RX 6500 XT ab 190 EUR: Die selben Limitierungen wie bei der AMD Radeon RX 6400, nur etwas schneller.
- AMD Radeon RX 6600 XT ab 375 EUR: 128 Bit Speicheranbindung, immerhin 8 GiB Speicher, aber nur acht PCIe-Lanes.
Gruß Michael